Gastroenterologie und Hepatologie
Der Bereich Gastroenterologie wird durch den stellvertretenden Chefarzt Dr. med. Lutz, Frau OÄ Dr. med. Kübler und Frau OÄ Dr. med. Zierold vollumfänglich vertreten. Alle Untersuchungen werden bei uns schonend mit Betäubungsmitteln durchgeführt, so dass die Patienten keine Unannehmlichkeiten erleben müssen. Wir untersuchen den Magen, Dick- und Dünndarm. Hierbei können Gewebeproben entnommen, aber auch komplexere Therapien wie Abtragung von Polypen, Verödung von Blutungsquellen, Abbinden von Krampfadern in der Speiseröhre, Einlegen von Metallprothesen uvm. durchgeführt werden. Mit Hilfe des endoskopischen Ultraschalles können wir die Oberbauchorgane, insbesondere auch die Bauchspeicheldrüse und den Gallengang genau untersuchen. Weiterhin ist es möglich, die Größe und den Ausbreitungsgrad von Tumoren in der Speiseröhre, Magen und Enddarm zu bestimmen. Wir können Gewebeproben entnehmen und endoskopisch Drainagen z.B. in Zysten der Bauchspeicheldrüse einlegen. Die Gallengangsspiegelung erlaubt es uns, Steine aus dem Gallengang zu entfernen, Gewebsproben aus dem Gallengang zu entnehmen, Engstellen aufzudehnen und Metall- und Plastikprothesen bei gut- und bösartigen Erkrankungen einzulegen. Bei speziellen Fragestellungen können wir mittels der Doppelballonenteroskopie komplett den Dünndarm inspizieren, Gewebeproben entnehmen und Blutungsquellen veröden.
Mittels endoskopischer Methoden können auf schonende Weise der Magen-Darm-Trakt, die Gallenwege und die Bauchspeicheldrüse untersucht und viele Erkrankungen auch therapiert werden. Unsere Klinik bietet modernste endoskopische Verfahren an, mit denen große Operation vermieden oder gemeinsam mit den Kollegen der Viszeralchirurgie schonende Eingriffe in der Entfernung von Tumoren vorgenommen werden können. Hierfür stehen Endoskope der neuesten Generation zur Verfügung. Im Rahmen des 24-h-Stunden Notfall-Endoskopiedienstes können Patienten rund um die Uhr endoskopiert werden.
Die Patienten werden entsprechend der Leitlinien sediert und während und nach der Untersuchung bezüglich ihres Kreislaufes überwacht. Die Geräteaufbereitung erfolgt nach höchsten Hygienestandards. So kann eine maximale Patientensicherheit gewährleistet werden.
Akute und chronische Lebererkrankungen sind weit verbreitet und unterschätzt, da sie häufig asymptomatisch sind. Allerdings können sie zur Ausbildung einer Leberzirrhose führen, welche häufig schwierig zu therapieren ist. Die genauen Ursachen einer solchen Leberzirrhose sind vielfältig. Viele Patienten leiden ursächlich an einer chronischen Entzündung der Leberzellen und Gallenwege (zum Beispiel durch ein Virus) oder im Rahmen einer Autoimmunerkrankung. Auch Stoffwechselerkrankungen, angeboren oder durch eine Fettleber, können zu einer Leberzirrhose führen. Eine rasche Diagnostik und stadiengerechte Behandlung ist extrem wichtig um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zum Stillstand zu bringen. Patienten mit bereits bestehender Leberzirrhose sind gefährdet für lebensbedrohliche Komplikationen, wie z.B. Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre, Bauchwasser oder Leberkrebs. Diese Patienten bedürfen häufig einer stationären medikamentösen Therapie, die ggf. durch endoskopische (Varizenligatur) oder angiologische (TIPS-Anlage) Therapien ergänzt werden muss.
Diese Behandlung erfolgt auf einer gemeinsamen viszeralmedizinischen Station mit den Kollegen der Viszeralchirurgie oder auf unserer interdisziplinären Intensivstation. So kann eine optimale Patientenversorgung gewährleistet werden.
Wir bieten ein breites Spektrum der diagnostischen und interventionellen Endoskopie und Sonographie an. Hierzu gehören:
diagnostisch
- Gastroskopie
- Koloskopie
- ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie)
- Endosonographie (mit und ohne Kontrastmittel und Elastographie)
- PTCD (perkutane transhepatische Cholangiodrainage)
- Kapselendoskopie
- Doppelballon-Endoskopie
- Chromo- und Magnifikationsendoskopie
- 24h-pH-Metrie
- Atemtests (Diagnostik von Laktoseintoleranz, bakterieller Fehlbesiedlung)
- Sonografie des Abdomens einschließlich Darmdarstellung, der Lymphknoten und der peripheren Organe einschließlich Schilddrüse
- Kontrastmittelgestütze Ultraschalluntersuchungen von Leber, Pankreas, Niere und Milz
- Sonographisch gesteuerte perkutane Leberbiopsie bei unklaren Lebererkrankungen
interventionell
- Sämtliche gängige Blutstillungsverfahren: Sklerosierung, Fibrin- oder Histoacryl-Klebung, Argon-Plasma-Koagulation, Gummibandligatur, Endo-Clip, OTS-Clip, PuraStat und Hemospray
- Endoskopische Fremdkörperentfernung
- Ballondilatation, Bougierung und Stenting von Stenosen des Gastrointestinaltraktes
- Papillotomie, Sphinkteroplastie, Steinextraktion und Stent-Implantation zur Behandlung von Gallenwegs- und Pankreaserkrankungen
- Endosonographisch gestützte Drainage von Pankreaspseudozysten und Punktion erkrankten Gewebes
- Abtragung gastrointestinaler Tumore mittels gängiger Mukosektomietechniken wie der endoskopischen Mukosaresektion (EMR), der endoskopischen Submukosadissektion (ESD) oder der endoskopischen Vollwandresektion (eFTR)
- Endoskopische Platzierung von Ernährungssonden und perkutanen Gastrostomien
- Endoskopisch assistierte Vakuumschwammtherapie bei Nahtinsuffizienzen nach abdominalchirurgischen Eingriffen
- Endoskopische Spaltung von Zenker-Divertikeln
- Sonographisch gesteuerte Punktionen von Tumoren, Ergüssen, Abszessen und Organen, ggf. auch unter Anwendung der Kontrastmittelsonographie
- Anlage von transjugulären Shunts bei Leberzirrhose (TIPS)
- Transarterielle Chemoembolisation von bösartigen Lebertumoren (TACE)
weitere Informationen siehe Publikationen